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Samstag, 11. August 2018

Usbekistan # 7

Das Frühstück lässt sehr zu wünschen übrig, wenn ich das also mal verpasse, ist es kein Schaden. Auch diesbezüglich bin ich sehr verwöhnt.
Dann packe ich meinen Krempel und gehe im Zeitlupentempo Richtung Bibi Xanom Moschee. Die ist quasi um die Ecke und die ersten vielen Reisegruppen werden schon mit den Wagen hoch und runter gefahren. Eher wenig Europäer.
Die Moschee ist riesig und wurde vom Herrscher zu Ehren seiner Lieblingsfrau erbaut. Dann waren die Türme drinnen höher als ausssen und überhaupt hat ihm einiges nicht gepasst, da liess er erstmal den Bauherren hinrichten und alles neu bauen. Seine Frau wollte dann den Bau beschleunigen und liess sich auf das Angebot des Architekten ein, wenn er sie küssen dürfe, würde er das forcieren. Leider kam aber ihr Mann dahinter und sie sollte von einem der Minarette gestossen werden. Sie bat darum, alle ihre Seidenkleider anziehen zu dürfen, überlebte und die Fallschirmseide war erfunden.
War übrigens früher eine beliebte und verbreitete Hinrichtungsmethode, da brauchten sich nur mal 2 "besonders" anzuschauen, schon war´s das. Ist auf jeden Fall eine ziemlich sichere Sache.









Sie ist riesig gross, wird aber auch z.T. renoviert. Viele Erdbebenschäden sind immer wieder zu reparieren, im Prinzip ist die ganze Anlage mittlerweile deshalb schon einmal neu errichtet worden. Man kann mit dem Foto die ganze Pracht gar nicht einfangen. Ich setze mich in den Schatten und beobachte die Menschen, wie überall sind es auch hier die Frauen, die gerne ein Mitbringsel kaufen.






Dann gehe ich wieder in die Sonnenglut, besuche noch das Mausoleum von Bibi gegenüber und laufe dann weiter zur Gräberstatt Shohizinda. Immer den HInweisschildern und der Masse nach. Lande aber in einer Moschee, wo gerade ein Immam betet. Aber alles recht entspannt, der Eingang ist ganz woanders.
Jeder läuft, sobald es geht, im wenn auch nur kleinsten Schattenfleckchen.

Shohizinda: Von Norden nach Süden sind an einem engen, 70 m langen Korridor 16 Gebäude, Mausoleen und Moscheen angeordnet. Es begann vermutlich mit der Grabstätte von Qussam (wie man das wohl ausspricht), der war der Begleiter des Propheten Mohammed. Shohizinda heisst "Lebendiger Herrscher" . Alles andere kann ich mir selbst nicht merken, ich betrachte lieber die wunderbar gestalteten Bauten mit ihren vielfältigen Keramikverzierungen. 









2 Frauen, die unbedingt ein Selfie machen wollen, es aber irgendwie nicht hinbekommen, biete ich an, sie zu knipsen. Daraufhin muss ich natürlich leider auch mit aufs Bild und wir versuchen eine kleine Konversation. Sie haben beide viel Gold im Mund, ein Zeichen für Wohlstand.





Ich gehe zurück und setze mich in ein sehr ruhiges Cafe, schöne Hintergrundmusik, esse einen Salat und beobachte die Massen, die auf dem Boulevard ohne Unterlass unterwegs sind.
Da sitze ich bestimmt fast eine Stunde und trolle mich dann für eine Siesta ins Hotel. HIer kümmere ich mich um den Rückflug nach Taschkent und schreibe den Blog von gestern fertig, die Bilder müssen hochgeladen werden und die Zeit geht schnell rum . Dann will ich in Richtung Registan  und mal die andere Ecke anschauen, was da so los ist.
Die Anlage des Registan ist unglaublich gross und sehr beeindruckend. Hier sind bestimmt 5 Hochzeitsgesellschaften unterwegs. Die Brautpaare stellen sich auf für ein Fotoshooting und versuchen, das Bild des Lebens schiessen zu lassen.
Es ist eine tolle Atmosphäre hier und man kann theoretisch stundenlang hier sitzen und schauen. Ich  hab Lust auf ein Bier und suche eine Kneipe. Finde auch eine und bestelle, dabei merke ich zum ersten Mal, dass das Bier hier 10% hat. Und ich dachte immer, das sei die Hitze, dass mir das so in den Kopf geht. Na super.......
Dann drehe ich noch eine Runde, sehe einen sehr grossen Park und gehe zurück zum Registan, der in der Abenddämmerung besonders schön sein soll. Da komm ich an einem "Lokal" vorbei, in dem eine Hochzeit gefeiert wird. Halleluja, was ein Aufriss: es ist ein überdachter Hof, mit etlichen runden Tischen, bestimmt 300 -400 Leute, die essen und trinken. Eine Band spielt, auf den Tischen stehen riesige Rosenbouquets und dann kommt die Hochzeitsmeldodie und keine Ahnung, was dann alles stattfindet. Es gibt noch ein paar andere Zaungäste, das Einganstor steht auf, aber ich troll mich.

Auf dem Platz des Registan ist viel los, alle machen sich bereit für schöne Fotos und als es richtig dunkel ist, wird alles beleuchtet und ein grosses AAAAHHHHHH ertönt, sieht echt toll aus.











Ein Mann, Typ Penner versucht, sich zu mir zu gesellen und labert mich an, da geh ich doch gleich mal weiter. Wie ich da so sitze, kommt eine Frau mit 2 Kindern und der Junge spricht mich in englisch an. Wir kommen so ins Gespräch, sie sitzt rechts von mir, die beiden Jungs links und es sind Grossmutter mit ihren beiden Enkeln. Sie kann kein englisch und der ältere der beiden (sie sind 13 und 11) übersetzt alles mögliche. Sie ist 60, genau wie ich und dann kommt immer die obligatorische Frage nach Mann und Kind. Ich berichte alles wahrheitsgemäss und wir haben einen solchen Spass, weil sie auch so eine fröhliche Frau ist und wir lachen und erzählen und der Junge (leider konnte ich mir den Namen nicht merken) übersetzt alles wirklich gut. Später kommen seine Eltern mit der anderen Grossmutter und wir unterhalten uns noch eine ganze Weile. Es ist total nett mit denen. Ich schreibe ihm am Ende meine Emailadresse auf und bin gespannt ob ich was höre. War super und auch wenn man die Sprache nicht kann, versteht man doch immer mal um was es im groben geht. Irgendwann verabschieden wir uns und ich gehe zurück.




 Auf dem Boulevard ist noch die Hölle los. Man fährt hier Fahrrad, Inliner, die Kinder können sich blinkende Elektroautos ausleihen und es sind wahre Massen unterwegs, dabei ist es schon ca. 21:30 aber Jung und Alt flanieren hier. Habe von den Jungs erfahren, dass die Schule erst mittags um 1 beginnt, da können sie natürlich ausschlafen. Wobei die beiden Brüden noch Englischunterricht nehmen und ihrer Grossmutter helfen.





Erkenntnis des Tages: Die Kinder Usbekistans sind ganz schön verwöhnt !

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