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Freitag, 17. August 2018

Usbekistan # 14

Solange das Internet geht, will ich mal schnell meinen nächsten Bericht schreiben. Der Abend gestern wurde noch ganz lustig: ich kam mit 2 Frauen in meinem Alter ins Gespräch und musste die letzten paar noch vorhandenen Französichkenntnisse aus dem letzten Gehirneck vorkramen. Hat dann auch einigermassen funktioniert. Dann mache ich meinen Platz frei, um mich zu denen zu setzen, da eine Grossfamilie angerückt ist. Die Mutter, der 3 Kinder, ist auf Anhieb so sympathisch, sie lebt mit ihrer Familie in England und so können wir uns ziemlich gut in englisch unterhalten, jetzt wird es quasi Multikulti. Sehr nett, sie ist hier auf Heimaturlaub und wir bedauern beide, dass wir uns nicht noch mal treffen können.

Heute morgen beim Frühstück: Kommt ein Mann hinter mir die Treppe runter und meint so am Buffet: Assamlomu Aleykum und Good Morning, schaut aber ziemlich finster drein. Ich antworte natürlich das Gleiche,obwohl ich bei der usbekischen Wortwahl immer noch Schwierigkeiten habe und die Konsonaten durcheinanderbringe.  dann How are you usw. Er holt sich alles Mögliche und setzt sich mit einer Bemerkung so nach dem Motto " können wir doch eigentlich zusammen frühstücken" an meinen Tisch. Wir machen ein bisschen Konversation, zwischendrin piept sein Handy auf grösster Lautstärke, dann kommen Frau und Tochter dazu. Ich gehe davon aus, dass sie sich mit an den Tisch setzen, begrüsse sie höflich, aber sie können wohl kein Englisch. Er geht selbstverständlich davon aus, dass sie sich NICHT an unseren Tisch setzen und bespricht mit entsprechenden Gesten sowas wie: ihr könnt euch ja dahinter oder nebenan setzen. Dann setzt sie sich genau hinter ihn, stösst mit der Stuhllehne an seine, aber seinerseits 0 Reaktion. Dann schubst sie noch mal ein bisschen und ich gestikuliere ihm, dass er Platz machen soll und ein Stück vorrücken. Da meint der Arsch: Seine Frau sei zu dick (was überhaupt nicht stimmt, sie ist kein bisschen dick). Solche Männer braucht die Welt ! Die Familie ist übrigens aus Tadschikistan.

Ich mach mich vom Acker und lass den Trottel sitzen. Heute steht noch die Besichtigung der Festung an und ich laufe wieder durch die schöne Altstadt. Heute geht wieder ein herrlicher Wind und es ist noch zeitig, sodass es wieder entsprechend ruhig ist. Leider oder Gott sei Dank ? finden wieder ein paar Kleinigkeiten ihre neue Heimat bei mir: 2 Paar Ohrringe, 1 kleines Täschchen. Ich hätt ja gern noch so ein altes Metallgefäss, die gibts hier aber sehr selten, auf dem "Flohmarkt" wollen sie 200 $, na schönen Dank auch.

Die Festung ist am Rand der Altstadt, umgeben von einer riesigen Mauer, rundherum wird gerade fleissig gebaut und alles fussgängerfreundlich hergerichtet. Hier hatten die Herrscher ihren Sitz, es gibt aber nicht allzuviel zu sehen. In einigen Räumen sind kleine Ausstellungen, aber ich kann das eh nicht lesen und will mir das auch nicht merken.
















Gegenüber ist noch eine wunderschöne Moschee: BOLO HAUZ, enstanden im 18. Jahrhundert mit prunkvollen Holzsäulen und Schnitzereien. Drinnen sind die Elemente schön blau angeleuchtet, einige Männer beten vorne und ich mache ein paar Bilder (heimlich und so, dass es keiner merkt) . Dann kommt eine Gruppe Koreaner rein, die nicht wissen, wie sie den Ton ihrer Smartphones und Kameras ausschalten und es geht andauernd: klick - klack , Nerv. Bis der Reiseleiter meint, hier sei fotografieren verboten, was auch ein Hinweisschild am Eingang besagt. Das hatte ich allerdings auch nicht wahrgenommen.







Gegenüber ist ein grosses Teehaus, mit überwiegend einheimischen Männern, aber auch ein paar Frauen. Ich bestelle was zu trinken und zu essen und traue meinen Augen nicht, als die Atombusenspaghettiträgertussi wieder auftaucht. Es sind Franzosen, das Kleid ist diesmal noch weiter ausgeschnitten und man sieht deutlich, dass die Schwerkraft exisistiert und lässt die Brust bis mindestens über den Bauchnabel fallen. Das letzte Mal hielt wenigstens noch ein Stretchanteil das Schlimmste in Schacht. Aber die doofe Nuss schert sich kein bisschen darum. Gut , dass ich mit dem Rücken zu denen sitze. Überhaupt ist auffällig, wie viele Franzosen und Italiener hier unterwegs sind. Die deutsche Sprache höre ich nur ganz selten. Auch einige dick bepackte Motorräder (Italien) und Reiseradler hab ich entdeckt.

Zurück gehts dann langsam wieder Richtung Hotel, Siesta und ich muss dann doch mal Geld tauschen. Für 300,- gibts 2,8 Millionen. Das sind ca. 6 cm hohe Stapel. Damit gehen die hier aber überall so offen um, immer mit Gummiband zusammen gebunden.





Erkenntnis des Tages:  Geld macht glücklich !





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