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Sonntag, 3. April 2016

Ein runder Tag in Leipzig

Es ist Sonntag, später Vormittag, herrlichstes Frühlingswetter und ich bin noch ganz begeistert vom gestrigen Ausflug nach Leipzig. Wir, drei Mädels, machten uns auf den Weg zum Wolle- und Stofffest. Mit der Bahn, 2 Stunden im ICE und eine kurze Strecke mit der Tram und schon waren wir da.

So viele glückliche Frauen sieht man selten auf einem Haufen und es gab viel zu staunen und zu kaufen. Fast jede Besucherin trug etwas selbstgestricktes um den Hals oder am Körper in Form von Tuch in allen Grössen und Schwierigkeitsgraden, tolle Jacken und sogar Kleider und Röcke konnte man sehen. Und wenn man denjenigen dazu ein Kompliment macht, freuen sie sich wie Bolle.







Und dann die Anbieter: haufenweise handgesponnene, handgefärbte Garne, wunderbare Farben und wir schwelgten wie auf Wolke 7. Und alle wurden fündig.

Da ich zwar gerne stricke, aber noch lieber nähe, war meine Beute zwar auch ausreichend und umfangreich, aber nicht so kostspielig wie die von Birgit. Nicht, dass ich zu Hause unter Materialmangel leide, das ist mittlerweile schon ähnlich meinem Stofflager. Aber wenn halt die Gelegenheit auch so günstig ist? Und auch die neuerdings stricksüchtige (eigene Aussage)  Roswitha hat sich eingedeckt.




Aus der grünen und schwarzen Wolle wird ein Tuch, ebenso aus der grauen und Achtung: HimbeerSahne. Ist das nicht eine sagenhafte Bezeichnung für diese Farbe? Da weiss man doch gleich, wie sie aussieht. Letztere beiden Farben werde ich zu diesem schönen Tuch verstricken, welches ich hier im Blog  gefunden habe. Bei Ravelry sieht man das Tuch nicht so sehr gut, auf jeden Fall werde ich es als ganz breiten Schal stricken und stelle mir schon jetzt vor, wie toll der aussehen wird (nach wieviel Monaten????)

Und diese grüne wird ein Jäckchen:






Die Stoffauswahl war jedoch eher mager, es gab hauptsächlich Jersey und Baumwollstoffe, die wohl eher die Mütter angesprochen haben, die ihre Kinder benähen oder viele Accesoires herstellen. Auch die Dame vom Näh- und Strickcafe schien ein bisschen enttäuscht, es hätten sich einige Händler umorientiert, weil sie schon auf anderen Messen seien oder was auch immer. Naja, so eine Standgebühr muss halt auch erst mal verdient werden.

Fündig wurde ich am Stand von Monika Popp. Dort konnte ich viele Schnitte, die sie in ihrem Shop anbietet, als genähte Version in hochwertigen Stoffen bewundern und genauer in Augenschein nehmen. Eigentlich hat mir alles gefallen, aber diese Kombi hätte ich am liebsten genau so und genau sofort mitgenommen:




 Da das aber vermutlich  Ärger nach sich gezogen hätte, entschied mich dann für diesen Jackenschnitt, den ich in mindestens 2 Versionen nähen will. Einmal aus Jeans, die 2. Version ist noch offen. Und eine Idee, wie ich den zu einem verschlusslosen Oberteil verändern werde, hab ich auch schon.
Bei den dort gezeigten und auch anprobier- und kaufbaren Modellen gefallen mir die sehr schlichten aber effektiven Details, wie z.B. in einem schlichten Oberteil, bei dem  in der vorderen Mitte einfach ein schmal gestreifter schmaler Streifen (alles klar?) mit eingefasst ist, der dem Ganzen erst den richtigen Pepp verleiht. Oder das kleine Dreieck aus Stoff, welches in vielen Teilen irgendwo sein Plätzchen findet. Oder ein schlicht raffinierter Kragen oder ein Zickzack, der den Schnitt teilt. Und klar sind es auch die Traumstoffe, die den Look schon so klasse machen.

Und was ich besonders toll fand, ein Accessoire, welches sie von einem Kunsthandwerker herstellen lässt: ein zusammengeklapptes Alublech, wahlweise rund oder eckig, geschliffen, gebürstet und einfach auf die Ausschnittkante gesteckt oder mit einem Lederband versehen und als Anhänger getragen ist sehr effektiv und ein toller Hingucker. Allerdings muss ich gestehen, dass mir die17,- dafür gestern auch zuviel waren. Da es einfach nur aufgesteckt wird, war meine Befürchtung, dass es auch mal schnell weg sein kann. Heute bereue ich es dagegen schon fast ein bisschen. Und überhaupt überfordert es einen an so einem Tag, wenn man nicht genau weiss, was man will, braucht und zu Hause denkt man dann, grrrrhmpf , wieso hab ich diese Wolle/diesen Stoff eigentlich nicht gekauft.

Etwas zu kurz kam das leibliche Wohl, musste man sich doch bei den beiden Ständen auf eine lange Warterei einlassen und die Preise, nun ja, Messe halt. Das war allerdings eine Möglichkeit mit den anderen Mädels ins Gespräch zu kommen, die Jacken und Tücher, die sie trugen, genauer und von nahem zu betrachten und zu erfahren, dass die eine oder andere mittlerweile ihr Hobby zum Beruf gemacht hat, hach wie beneidenswert...........

Ganz viele sassen dann schon wie bei einem grossen Stricktreff auf allen verfügbaren Sitzgelegenheiten und strickten munter drauflos. Das war so ein schönes Bild und man konnte den Spass und die Freude förmlich spüren.





Glücklich, vollgepackt mit Ideen und Material ausserdem  etwas k.o. fuhren wir dann zurück in die City und drehten noch eine kleine Runde bei herrlichstem Sonnenschein in der wunderschönen und sehr belebten Stadt. Eine Stärkung tat not, die Füsse wollten nicht mehr und nach einem Aufenthalt im Cafe Riquet war es dann Zeit für den Heimweg, den wir uns aber noch so angenehm wie möglich gestalteten  :-)





Fazit: Dieses "Fest" ist auf jeden Fall für Wollliebhaber einen Ausflug wert und wir werden im nächsten Jahr bestimmt wieder da sein. Evtl. dann noch mit einer Übernachtung, denn Leipzig lohnt einen Besuch immer.  Und deshalb freue ich mich schon, in 2 Wochen ein ganzes Wochenende dort zu verbringen.

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