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Dienstag, 28. August 2018

Usbekistan # 2

Dank des gekühlten Zimmers war die Nacht recht gut. Frühstück gibt es im Untergeschoss und es ist  alles da, was das Herz begehrt. Süss und salzig. Sind nur Touristen aus Russischen Ländern da. Lauter junge Leute.
Eigentlich ist Selbstbedienung aber der junge Kellner serviert mir gleich mal einen Kaffee und gibt mir zu verstehen, dass es für mich da ist, falls ich was brauche. Er ist sehr engagiert und will am liebsten mit mir plaudern, allerdings muss er sich um die anderen Gäste kümmern.
Dann muss ich mal ein paar Dinge erledigen: Geld tauschen, Bahnfahrkarte für Donnerstag organisieren und eine Telefonkarte kaufen. Ersteres klappt super gleich nebenan im Radisson Hotel. Dann will ich mit der Metro zum Bahnhof fahren. Die Dame von der Rezeption gibt mir einen Übersichtsplan, auf dem ich die Stationen besser erkennen kann als in meinem Reiseführer. Na gut, dann trabe ich mal los. Auf dem Weg zur Metro komme ich an einem Laden vorbei, in dem es die Telefonkarten geben sollte. Der Typ spricht kein Wort englisch, aber Telefoncard versteht er natürlich und Internet auch. Hier braucht man immer seinen Pass und als er dann im PC nachsieht, meint er, dass ich hier keine Telefonkarte bekommen kann. Zentrrralloffice! Gut, weiter zur Metro. Die Strasse runter stehen an einer Stelle massenhaft Leute. Mit dem Bus fahren die nicht alle, sondern da ist der Eingang zu einem der vielen Vergnügungsparks und, was ich erst nicht sehe, der Eingang zu Metro. Das Schild ist aber auch echt leicht zu übersehen. Ich bin vorgewarnt, dass hier die Taschen kontrolliert werden, was ich okay finde und muss erst mal schauen, wie das mit den Tarifen ist.
In den Stationen sind immer einige Uniformierte: an der Kasse, am Eingang, und unten, wo die Bahn hält. Dort sogar immer 3-4. Alle schauen ganz schön streng, besonders die Frauen......da hat man das Gefühl : eine falsche Bewegung und man landet im Knast. Ich öffne meine Wasserflasche und tatsächlich schreit sie durch den ganzen Bahnsteig, aber da ich nichts verstehe........bin ich auch nicht sicher, ob ich gemeint bin. Allerdings sehe ich auch nie jemanden, der was isst oder trinkt. In meinem Reiseführer steht dazu nichts. Aber sie sind doch freundlich und auch ohne beiderseitige Sprachkenntnisse klappt alles. So ein Ticket kostet 1200 Sum, das entspricht etwa 15 Cent. Damit kann man solange fahren, solange man unten bleibt. Also auch umsteigen oder falls man sich verfährt, wie ich heute 1x, auch wieder zurück. Nur wenn man draussen ist und neu einsteigt, zahlt man wieder. Die Tashkenter sind sehr stolz auf ihre Bahn. Ist zwar noch nicht klimatisiert, die Fenster sind oben auf und so kann man wunderbar den muffigen, typischen Geruch, wie man ihn evtl. noch von früher in Erinnerung hat, "geniessen". Jede Bahn hat ihre Röhre, hier halten keine verschiedenen Züge am gleichen Bahnsteig.
Symbolisiert die Baumwollernte

Viele lange Gänge zum Ausgang oder Umstieg

Schon etwas betagt

Am Bahnhof angekommen, gibt es eine grosse Schalterhalle. Hier sind noch echte Menschen, die einem das Ticket ausstellen und man muss sich nicht mit blöden Automaten ärgern. An manchen Schaltern stehen 10 Leute, an anderen fast keiner. Also gehe ich logischerweise dahin, die Dame verschwindet aber erst mal........Dann will ich ihr klar machen, dass ich ein Ticket am Donnerstag nach Samarkand möchte. Sie versteht mich nicht und ich lese ihr den Wochentag vom Kalender ab, der über ihrem Kopf hängt....ah alles klar. Dann will sie mir was verständlich machen, was ich nicht verstehe....es hört sich an wie south..voglass. Versteh ich nicht. Sie sucht auf meiner Karte und findet es nicht, ich meine, dass es vielleicht der Südbahnhof ist, der auf der Karte im Reiseführer ist...Nein??? Gut, weiterrätseln. Nach langem Suchen ist es dann doch der Südbahnhof und ich weiss jetzt, das Vogzal Bahnhof heisst. Mein toller Übersetzer auf dem Handy funktioniert natürlich nicht. Wir lachen beide, die war echt so geduldig, super. Es geht leider nur 1 Zug um 8:50, muss ich halt ein bisserl früher aufstehen. Kostet ca. 6,- Euro mit Sitzplatz, tja so gehts auch.
Es ist brutal heiss und ich fahre in Richtung Zentrum wieder mit der Metro. Man kann hier wohl auch easy Autos anhalten, aber das muss ich nicht gleich am ersten Tag haben. Beim Hotel Usbekistan, wo die meisten Touristen wohnen, steht so ein roter Doppeldecker Bus und ich buche gleich mal eine Fahrt für ca. 8,-. Bei der Hitze ist das eine gute Gelegenheit, einen Überblick über die Stadt zu bekommen und eine deutsche Übersetzung gibts auch. Gott sei Dank weht oben ein leichtes Lüftchen.


Es ist recht interessant, ich erfahre einiges über die Stadtgeschichte und viele Gebäude werden erklärt. Insgesamt gibt es 4 Stopps, wobei ich bei der Hitze am liebsten im Bus bleiben würde.








Am späteren Nachmittag wird es Zeit, zurück ins Hotel zu fahren. Da muss ich erst mal ein bisschen Siesta machen und vor allem was trinken. Man kann  zwar hier auch an jeder Ecke Wasser kaufen, grosse, kleine Flaschen, gekühlt oder nicht aber der Akku ist langsam leer. Hunger krieg ich auch. Draussen ist es noch wahnsinnig heiss und die Restaurants haben noch alle geschlossen. Jedenfalls die Richtigen, muss ich noch warten und kauf mir aus lauter Verzweiflung eine Packung Kekse.

Fragt mich doch an einer Haltestelle eine Dame, die einsteigt, welche Richtung die Metro fährt: Minor? Ich weiss, dass auf meinem Weg eine Station so heisst und antworte nickend : Minor! Nicht zu fassen: noch keine 24 Stunden da..........

Erkenntnis  des Tages:  Unkenntnis der Sprache ist keine Barriere!




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