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Ich bin relativ früh dran und beschliesse heute mit dem Taxi
zum Factory Outlet von Jim Thompsen zu fahren. Es ist ca. Mittagszeit und die
Strassen scheinen vom Verkehr her entspannt. Das Taxi ist schnell gefunden und
los geht´s. Die Ruhe auf den Strassen hat getäuscht, es ist eine irre lange
Fahrt. Wenn man mal 200m am Stück fährt,
meint man schon, mordsmässig
vorwärts zu kommen. Leider stimmt die Adresse nicht bzw. es ist nicht der
Fabrikverkauf. Das merkt man schon daran, wie einem die Türen geöffnet werden,
ausserdem ist dieser Laden an einer exponierten Ecke. Wenigstens können die mir
sagen, wie ich da ungefähr hinkomme und dies ist ein weiterer sehr langer Weg.
Tja Millionenmetropole heisst auch lange Wege, ich will es ja nicht anders haben.
Irgendwann, ich glaub angesichts der Gasse schon nicht mehr
dran, doch plötzlich stehe ich davor und befinde mich im Stoffparadies schlechthin. Nichts los und Etagen
voll mit Stoffen: Seide, Baumwolle, Leinen, Stoffe für Wohn(t)räume, ich bin
schlicht überfordert. Also schaue ich alles in Ruhe an, um dann erst mal nichts
zu kaufen. Das muss ich erst mal sacken lassen und jetzt weiss ich ja, wie ich
da schneller hinkomme.
Gefühlte 2 h dort aufgehalten, den Kopf voller Ideen,
bereut, nicht eine Farbprobe vom Teppich mitgenommen zu haben, gehe ich von dannen und bewege mich Richtung
Siam Square. Es ist schon später Nachmittag und es füllt sich überall. Ich lasse mich in einem kleinen Lokal im Siam Center nieder und genehmige mir einen Eiskaffee und ein Sandwich. Erfrischt geht es weiter. Hier ist immer irgendwo eine Promotion mit einem Kameraaufgebot, als wäre der König persönlich im Anmarsch. Die "Puppen" sind rausgeputzt und stöckeln auf "Mörderschuhen" herum. Für was da jedoch gerade Werbung gemacht wird, erschliesst sich mir nicht.
Vom Siam
Square laufe ich per Skywalk zum Central World, der grössten Shopping Mall, die
ich je in meinem Leben gesehen hab. Draussen, auf dem Platz davor findet ein
World Music und BBQ Festival statt und es wird einiges geboten. Ich bin auf der
Suche nach einem schönen Bildband über
Bangkok, werde aber auch im grössten Laden nicht richtig fündig, gefällt mir
alles nicht. Dann ziehe ich weiter zum Pratunam Market, den kenne ich bereits
bestens, aber auch hier finde ich heute nichts.Die Stände mit Modeschmuck sind
quasi nicht mehr vorhanden. Im „Platinum
Tower“ kaufe ich die ersten Mitbringsel und mache mich wieder auf den Heimweg ,
nicht ohne noch ein teures kleines Bier auf dem Festival zu trinken. Auch hier stehen die Mädels in Schuhen, die gemessen an deren Körpergrösse, gewaltig sind.
Eine Gruppe Tänzerinnen wartet auf den Einsatz
Wieder ist
der Weg zurück lang und als ich am Express Boat ankomme, teilt die mir mit, dass da
keins mehr fährt (obwohl es noch rel. früh ist) also wieder latsch-latsch zur Strasse und ein Taxi
herbeigewunken. Vor lauter ausgedörrtem Hirn nenne ich die Adresse vom
Hauptbahnhof, statt von „meinem“ Viertel, aber das Missverständnis klärt sich
bald auf. Dann nur noch die Klamotten ins Hotel und Bierchen und eine
Kleinigkeit zu essen.
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Heute will ich es besonders ruhig angehen und penne, solange
es irgend geht. Dann kurzes Tel. mit Colin und wir treffen uns in einem neuen
Restaurant, wo ich heute mein Frühstück einnehme. Das wiederum ist nicht toll,
aber als Colin eintrifft, setzen wir uns hier fest. Wir reden über alles
Mögliche: unsere Leben, Religionen (er ist eingefleischter Christ und kann mit
dem Buddhismus nichts anfangen, er besucht auch keine Tempel) und alles was
gerade so in der Welt passiert. Er (35) ist
vor 2 Jahren aus Uganda hierher gekommen (da haben wir uns kennengelernt) und
aus ein paar Geschäften mit Klamotten hat sich für ihn eine Möglichkeit
ergeben, hier als Englischlehrer tätig zu werden und mittlerweile hat er eine
Minisprachschule eröffnet , arbeitet aber
sonst weiterhin als Lehrer stundenweise an verschiedenen Schulen und
u.a. auch an der Universität. Einen grossen Teil des Geldes schickt er nach
Hause. Sein Bruder war einer der beiden Patienten, die mit Ebola im Frankfurter
Uniklinikum behandelt und mittlerweile, Gott sei Dank, als geheilt entlassen wurden, was ist die Welt
manchmal so klein. Er überredet mich
(ich schwöre) relativ bald, also sozusagen gegen Mittag, zum ersten Bier
und so geht es dann bis zum Abend. Allerdings wechseln wir 3x den Tisch: einmal wird es zu sonnig, dann
flüchten wir, weil gerade die Abwässer des Hotels abgepumpt werden, echt eklig.
Irgendwann bezahlen wir einen ganz ordentlichen Betrag und gehen ein Haus
weiter zu einer Terrasse, wo es nur am Abend Bier gibt, dafür sehr billig und
ratschen weiter. Dann irgendwann geht nichts mehr die Kehle runter und wir
verabschieden uns bis Sonntag, dann will er mich mit Freunden abholen in ein
Thairestaurant. Bin gespannt. Aber
besser als heute kann es nur werden, denn mittlerweile ist nahezu alles
hier sehr auf die Touristen abgestimmt, vor allem was die Schärfe angeht.
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