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Samstag, 18. Juni 2016

Istanbul # 1



Ach was ist das schön hier. Flug kurz, Taxi total schnell, Hotel super, Wetter warm

Aber der Reihe nach:

 Am Morgen die angenehme Spannung vor der Reise, viel zu früh am Flughafen, der Schalter im Terminal 2 in der letzten Ecke, aber nichts los. Rumgetrödelt, ewig langer Weg zum Gate und dann nach drei Stunden im Flieger endlich da. Schon beim  Aussteigen bekomme ich eine gute Ahnung von der Wärme, die hier herrscht. Die Uhr muss ich um eine weitere Stunde vorstellen und es fängt auch schon fast ein bisschen an, zu dämmern, was den Türken sehr entgegen kommen dürfte, denn es ist Ramadan, was bedeutet, bis zum Einbruch der Dunkelheit nichts essen, keinen Alkohol und keinen Sex. Na gut, diese drei Dinge zur Wahl, ist wohl Ersteres das, was am heissesten ersehnt wird.
Ich will hier gleich mal Geld ziehen und da ist schon die erste Panne: ich hab die falsche, nämlich nicht mehr gültige Kreditkarte eingepackt. Dann muss ich halt leider die Gebühren zahlen, hilft alles nichts.
Eigentlich hatte ich ein Taxi bestellt, was erwartungsgemäss nicht da ist, aber um sicher zu gehen, rufe ich kurz in der Unterkunft an, nicht dass an irgendeiner Ecke jemand umsonst auf mich wartet. Und nehme ein normales, dessen Preis wir nicht verhandeln müssen, obwohl er es wohl gerne gehabt hätte, aber ich verweise auf das Taxameter und sofort kommt sein o.k. Versuchen kann man es ja mal. Spare sogar gegenüber dem Bestellten fast 20,- €
Jetzt weiss ich nicht, ob er es eilig hat oder noch mehrere Termine anstehen oder ob er mir imponieren will…….und wozu die „30“ Schilder aufgestellt sind bei den vielen Baustellen, ist mir auch noch schleierhaft. Bestimmt gibt es eine interne Formel, wo man jeweils noch mal 50 km/h dazu zählen muss. Jedenfalls sind wir in nullkommanichts mit einem Affenzahn  in der Altstadt. Es wird gehupt was das Zeug hält, obwohl klar ersichtlich ist, dass der Vordermann an der roten Ampel auch nicht weiter kann. Ich bin da ja nicht erschrocken………..aber setze mich das nächste Mal vielleicht doch auch mal nach hinten.
Im Hotel habe ich sofort einen guten Eindruck, der noch verstärkt wird durch die Freundlichkeit und dass ich ein Upgrade des Zimmers bekommen habe, statt Standard nun Superior. Es ist ein wirklich superschönes Zimmer mit dunklen, schönen Holzmöbeln, einem wunderbaren Bad (sogar mit Hamam, auch wenn ich nicht so genau weiss, wie ich das nutzen soll, also jedenfalls mit Marmorbank und Becken und jedenfalls sehr schick).
Da es im Billigflieger nichts zu essen und zu trinken gab, hab ich entsprechende Bedürfnisse und packe nicht gross aus, sondern gehe gleich mal um die Ecken und finde ein ganz nettes Lokal, esse Hummus mit einem frischen heissen Brot, das ungefähr einen halben m² gross ist und dann ein Kebab. Das Bier dazu mundet hervorragend, ist allerdings klein. Geniesse so nebenbei die Atmosphäre: Lauter viele kleine Gässchen, sträunende Hunde, die Geschäftsbesitzer sitzen vorm Laden und erzählen sich gegenseitig wahrscheinlich von ihren Einbussen oder dass es ja jetzt auch für sie bad was zu futtern gibt.  Auto´s , Roller und Fussgänger teilen sich die schmalen Strassen und es ist wunderbar warm und diese ganze Stimmung  macht mich augenblicklich total verliebt in diese Stadt oder zumindest dieses Viertel. Auch der Ruf des Immam ist rundherum zu hören, der läutet wohl gerade das Fastenbrechen ein.  Nach 2 Bieren gehe ich noch um ein paar Ecken, aber dann zurück ins Hotel und sitze hier noch im Gartenlokal. Das hauseigene Restaurant ist geschlossen, aber Getränke gibt es und das reicht für heute. 

Erkenntnis des Tages (das hab ich von Hape Kerkeling geklaut und mir ist nichts besseres eingefallen): 

Vor Ort relativiert sich wie immer alles und ich verschwende keinen Gedanken an irgendwelche blöden Attentäter oder sowas………

 

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