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Mittwoch, 8. März 2017

BKK_17 #17


Rita will sich heute ausklinken und einen ruhigen Tag haben. Da verschwinde ich doch mal schnell ins indische Viertel, um nach ein paar Stöffchen zu schauen. Da war ich ja bis jetzt ganz schön brav. Ich erwische direkt das Expressboot und es ist sogar fast leer. Das hab ich ja in diesem Urlaub überhaupt noch nicht erlebt. Es ist immer wieder so schön, BKK vom Fluss aus zu sehen.


An der Memorial Bridge steige ich aus, der Bootsmann hilft mir galant heraus und ich laufe zielstrebig dem Treiben der Stoffhändler entgegen.
Zunächst an der Strasse ist schon ein Laden neben dem nächsten. Die ersten drei Portionen sind gekauft und als er mir das in eine schöne Tüte packt, sehe ich, dass ich diese schon zu Hause habe. Aha, hier war ich also schon einmal.




 Man kann die Läden im Prinzip nicht auseinanderhalten. Die einen haben mehr Glitzer und Spitze, die anderen viele einfarbige und das in wirklich allen Farbnuancen von kräftigem Satin bis zum dünnen Chiffon.
An der Strasse entdecke ich ein kleines Gerät, sieht aus wie eine Heftklammer, ist aber auf der einen Seite eine Nähspule dran. Ich lass mir das von der Dame zeigen und es ist tatsächlich so ein Handnähgerät, zum Piepen. Das wird natürlich gekauft, kostet nur 2,- Euro und ist ein Gag für die Schneiderpuppenwerkstatt.

Dann tauche ich ein in den Markt unter Dach, hier reiht sich auch ein Laden an den nächsten, wobei mit Laden nur gemeint ist, dass man was kaufen kann, ein Geschäft im herkömmlichen Sinn ist das nicht.



Hier werden eher grosse Mengen umgeschlagen, immer sind sie soooooo freundlich und ich komme mit einem in ein kurzes Gespräch: er erzählt, dass er in Bangkok geboren ist und auf die Frage nach seinen indischen Wurzeln, meint er, dass sein Grossvater aus Indien kommt. Aber auch bereits sein Vater sei im Norden Thailands geboren in Nong Kai, das kenne ich auch. Es ist so nett, mit ihm und seinem Sohn zu plaudern. Auch sie sind im Export tätig.
Als ich den Markt ausreichend besichtigt habe, ist es Zeit für einen kurzen Snack. Ich kaufe 2 Spiesschen und finde dann die Frau, die das Hallalfood, ein Omelett mit Reis verkauft. Das ist so lecker, setze mich an ihrem Stand auf einen Hocker und schmause. Lasse mir noch etwas Sosse drauf geben und sie fragt mich 3x, ob ich das auch richtig verstanden hab: jaaaa, hab ich. ich will es spicy.


Und wie ich da so sitze und schaue, sehe ich das INDIA EMPORIUM und von weitem schon, dass da so Stoffballen rumstehen. Hier ist ja alles der gesamten Länge nach auf Rollen gewickelt, solche Ballen wie bei uns hab ich hier noch nie gesehen. Und mir gefällt das viel besser, weil man den Fall und ggf. auch das Muster leichter in Augenschein nehmen kann. Also das ist ein Kaufhaus quasi nur mit Stoffen und das auf 3 Etagen mit jeweils ca. 25 -30 Läden, der Wahnsinn.




 Auch hier wieder viel Spitze, Glitzer, Traumroben für den grossen Tag, deren Stoffe hier vor Ort bestickt werden

und ich schwöre hiermit: sollte ich jemals noch einmal heiraten, werden meine Brautjungfern von mir persönlich benäht und eingekleidet und auch mein Kleid wird hier angefertigt!!!!!
Nachdem ich dieses Emporium verlasse bin ich um einige weitere Tütchen reicher und um ein paar Baht ärmer. Es wär doch klasse und bestimmt machbar, wenn man sich hier so einen Träger engagieren könnte. Auf jeden Fall will ich mir merken, dass ich das nächste Mal von zu Hause eine Tasche mitnehme, die sich auch gefüllt gut tragen lässt. Plötzlich stehe ich schon wieder in so einem Kaufhaus voller Stoffe, ich glaubs ja nicht, aber es ist nicht das Gleiche wie vorhin. Hier werden auf dem Gang riesige Stoffpakete für den Transport geschnürt, sieht aus, als läge eine Leiche drin.......huhhhhh.........Auch hier werden eher riesige Mengen abgewickelt, als dass jemand so 2 m kauft. Ausser mir........Was kann ich dafür, wenn die hier so billig sind und die Auswahl so gross.


 Am Nachmittag wird mir dann doch alles etwas zu beschwerlich und ich schnappe mir ein Taxi und beende diesen erfolgreichen Trip, der ca. 20 m Stoff zu meiner Beute hat werden lassen. "Daheim" zeige ich Rita meine Schätze und sie ist mit allem einverstanden. Glück gehabt ;-)



Ich ziehe noch mal los und schaue mir in dem alten Kaufhaus hier in der Nähe mal die Schnittmusterbücher an, die ich schon gesehen habe. Es gibt auch Strickanleitungshefte. Die Schnittmuster sind eher so "Nähen im japanischen Stil". Aber ich kaufe 2 Bücher für Taschen. Der Titel zumindest ist in Englisch, aber drin ist alles nur Thai. Dafür wird mit Bildern alles genau erklärt.







Die Modelle

Das Werkzeug

Vorher den Stoff waschen

Diesen Hinweis zum Verriegeln finde ich besonders nett            










 Das war ein Tag, der quasi komplett dem Hobby gewidmet ist. Gut so!!!!!!

Wir läuten heute den Sonnenuntergang etwas früher ein, ich bin noch pappsatt vom "Mittagessen" und wir wollen zu unserer "Aussichtsterrasse" und uuups, die hat zu    :-( Na sowas........Dann läuft Rita aber sogar einer der Jungs vor die Füsse und er scheint sehr happy über diesen Ruhetag zu sein.
Wir finden was anderes mit guter Live Musik, einem Bier, was wir noch nicht kennen (U Bier), bestimmt nach mir gebraut, hahahaha. Obwohl angemessen wär´s schon, so oft wie ich hier bin.
Am Nachbartisch sitzen Chinesen, 3 Personen und es sieht so aus, als sei die Schwiegermutter mit dabei. Sie guckt jedenfalls ganz schön sauertöpfisch. Sie wollen sich mit uns unterhalten, können aber erstens kein gutes Englisch und zweitens ist es so laut, dass man sich sowieso kaum versteht. Dann setzen sich Amerikaner zu uns, auch eine Familie und machen Fotos´s mit den Skorpionen, die hier zum Dessert an einem Stick angeboten werden. Jeder tut nur so, als würde er ihn essen, aber der Familienvater vertilgt ihn dann tatsächlich. Scheint ein knuspriges, aber kurzes Vergnügen zu sein. Naja, jeder wie er mag. Er ist allerdings aus Litauen, wie wir erfahren.
Rita lässt sich ein Bändchen für den Arm anfertigen und ich soll aufschreiben, was drauf soll. Tja und da haben wir es wieder: obwohl ich meine Sonntagsnachmittagsausgehschrift aufsetze, gibt es Probleme. Rita muss das Ganze noch mal in Schön machen und dann klappt es. Das ist sehr raffiniert gemacht und sie braucht eine ganze Zeit dafür und meine Brille!! Bei ihr ist der eine Bügel weg und wahrscheinlich ist sie auch von der Optik nicht mehr auf dem neuesten Stand. Ich kaufe ein fertiges: SAME SAME BUT DIFFERENT, der Spruch ist schon so alt wie Thailand selbst. 
Es ist irre, was hier abends so los ist, es wird auch um Mitternacht nicht ruhiger. Aber irgendwann gehen wir in die Heia, nicht ohne auf dem Heimweg noch ein Grillspiesschen zu vernaschen.









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